Einsatz B3 Großbrand in einem Kunststoffverarbeitenden Betrieb in Siegburg
am 31.12.03 um 21:12 Uhr
Beim Eintreffen der ersten Kräfte schlugen die Flammen schon meterhoch aus der Fertigungshalle
Foto: Ralf Rohrmoser von Glasow
Bockerother Wehrleute feiern Sylvester in einem Siegburger Kreisverkehr
Unterstützung bei Großbrand in einem kunststoffverarbeitendem Betrieb. Über 2000 Meter B-Leitung verlegt.
Siegburg. Etwas anders als geplant verlief die Sylvesternacht für 15 Mitglieder der Löschgruppe Bockeroth. Anstatt mit Freunden und Familien auf das neue Jahr anstoßen zu können, leisteten die Ehrenamtler bei einem Großbrand in einem Siegburger Industriebetrieb überörtliche Hilfe.
Gegen 21.15 Uhr, ca. eine Stunde nach Ausbruch des Feuers, piepsten die Melder der Bockerother mit dem Einsatzstichwort Brand 3. Als Einsatzstelle wurde die Händelstraße im Gewerbegebiet Deichhaus in Siegburg angegeben. Zu diesem Zeitpunkt kämpften die Kameraden der Kreisstadt, unterstützt durch Kräfte der Werkfeuerwehr Siegwerk und weiteren Freiwilligen aus anderen Städten und Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises nicht nur gegen die Flammen, sondern auch mit Wassermangel. Um diesem Wassermangel durch Förderung von Löschwasser über weite Strecken entgegen zu wirken, wurden mehrere Schlauchwagen im Kreisgebiet, unter anderem der SW 2000 der LG Bockeroth, zur Einsatzstelle gerufen. Da zum Aufbau einer solchen Leitung mehr als die im SW Platz findenden drei Kameraden nötig sind und darüber hinaus Verstärkerpumpen zwischengeschaltet werden müssen (der SW verfügt lediglich über eine TS 8/8) rückten 15 Wehrleute unter Leitung von LG-Führer Jürgen Rietmann mit beiden Fahrzeugen der Löschgruppe aus. Bereits auf der Anfahrt konnten die Wehrleute kilometerweit den Feuerschein und den dichten Rauch sehen.
Das zum Einsatz kommende Löschwasser wurde unter anderem über die vier Schlauchleitungen der Löschgruppe Bockeroth zur Einsatzstelle gefördert.
Foto: Ralf Rohrmoser von GlasowAm Einsatzort wurden die Bockerother dem Einsatzabschnitt Wilhelm-Oswald-Straße zugeteilt. Hier war eine Spezialpumpe der Siegburger Wehr stationiert, die pro Minute 4800 Liter Wasser aus dem Mühlengraben förderte. Die Pumpe wurde speziell für Einsätze auf dem Michaelsberg angeschafft und leistete bei diesem Einsatz wichtige Dienste. Mit Hilfe des SW 2000 verlegten die Bockerother insgesamt vier etwa 500 Meter lange Leitungen zwischen der Wasserentnahmestelle Mühlengraben und dem Kreisverkehr Wilhem-Oswald-Str./Frankfurter Str./Händelstr. Hier wurden von den Kameraden zwei Tragkraftspritzen als Verstärkerpumpen in Betrieb genommen. Für die vier Leitungen wurden die kompletten 2 Kilometer B-Schlauch des SW und weitere ca. 200 Meter B-Schlauch aus dem LF 16/8 TS verwendet. Bei frostigen Temperaturen stellten defekte und platzende Schläuche eine zusätzliche Erschwernis der Arbeit und durch gefrierendes Löschwasser entstehende Eisflächen eine zusätzliche Gefährdung der Wehrleute dar. Im weiteren Einsatzverlauf überwachten die Bockerother die Schlauchleitungen, tauschten defekte Schläuche aus und betrieben die Verstärkerpumpen am Kreisel.
Um Mitternacht köpften die Ehrenamtler am Kreisel eine Flasche Mineralwasser und konnten statt mit Freunden und Familien mit ebenfalls freiwilligen Kameraden aus Lohmar auf das neue Jahr anstoßen. Wegen einer durch Feuerwerkskörper in Brand geratenen Hecke im Bereich Wilhelm-Oswald-Straße wäre es beinahe zu einem Parallel-Einsatz gekommen, doch geistesgegenwärtige Anwohner konnten die Flammen mit Hilfe eines Gartenschlauches erfolgreich eindämmen. Der Einsatz endete für die Bockerother gegen 2.30 Uhr, am Nachmittag des Neujahrstages mussten jedoch noch die verwendeten Schläuche wieder ordnungsgemäß in ihre Boxen verpackt werden, was erneut mehrere Stunden Arbeit bedeutete.
Besonders erwähnt sei hier die hervorragende Zusammenarbeit mit den Kameraden der Siegburger und Lohmarer Wehr, die an beiden Enden der Förderstrecke nötig war und reibungslos von statten ging.
"Prost Neujahr", Die an diesem Einsatz beteiligte Bockerother Mannschaft um kurz nach 0:00 Uhr
Foto: Ralf Rohrmoser von Glasow